Chirurgie
Die häufigsten Operationen am Auge
Der Graue Star (Katarakt)
Der Graue Star ist eine Augenkrankheit, die eine Trübung der Augenlinse verursacht und ist weltweit die häufigste Erblindungsursache. Allerdings sind 90% aller Erkrankungen dem Alterskatarakt zuzuschreiben. Um die getrübte Linse aus dem Auge zu entfernen, werden heute zwei verschiedene Operationstechniken angewandt. Bei der Phakoemulsifikation, die häufiger angewandt wird, werden über einen kleinen Schnitt die Linsenkapsel geöffnet und der verhärtete Linsenkern mit Ultraschall verflüssigt und abgesaugt. Danach wird eine Kunstlinse eingesetzt. Die Operation dauert in der Regel 20 Minuten und bringt für 90 Prozent der Erkrankten eine Verbesserung des Sehvermögens. Risiken sind eher gering. Nur selten ergibt sich eine Entzündung des inneren Auges oder eine Netzhautablösung. Allerdings erkranken 20-30 Prozent nach der Behandlung am sogenannten „Nach-Star“, eine Trübung der Linsenkapsel, in der die Kunstlinse eingesetzt wurde. Diese Kapseltrübung (Fibrose) bildet sich im Rahmen einer überschießenden Wundheilung und kann ambulant mit einer Laserbehandlung therapiert werden.
Tränenwegschirurgie
Die Tränenproduktion findet in der Tränendrüse statt, die seitlich unter dem Oberlid liegt. Die Tränenflüssigkeit wird im inneren Lidwinkel über die Tränenpünktchen und die Tränenkanälchen abtransportiert. (Lidschlag und Pumpfunktion des Lids sowie der Tränenwege). Die Tränenflüssigkeit bildet dabei einen Tränenfilm, der bei jedem Lidschlag das Auge benetzt und so die empfindliche, durchsichtige Augenhornhaut schützt.
Eine Verengung der Tränengänge wird als Stenose bezeichnet, die durch eine Entzündung, Vernarbung, Tumor oder Steine verursacht werden kann. Die Verengung kann mittels Laser (endoskopisch), Kanüle oder Ballondilatation geöffnet werden (Rekanalisierung). Diese Operationen sind risikoarm. Wenn eine totale Verengung nach dem Tränensack besteht, wird eine Verbindung vom Tränensack zur Nasenschleimhaut hergestellt. Abschließend wird ein dünner Silikonschlauch in die Tränenwege eingelegt, der dort für etwa 3 Monate verbleibt, um eine nachfolgende Verengung zu vermeiden. Die OP ist besonders risikoarm.
Lidchirurgie
Die Funktion des Augenlides ist es unser Auge zu befeuchten und damit zu schützen. Bei einer Fehlstellung des Lids wird daher auch die Funktion des Augenlides beeinträchtigt. Das Gesichtsfeld kann durch überschüssige Lidhaut oder Erschlaffung der Lidmuskel oder deren Sehnen eingeschränkt werden. Es gibt auch eine Vielzahl von angeborenen Lidfehlstellungen und Missbildungen. Ziel der Lidchirurgie ist eine Wiederherstellung der physiologischen Lidfunktion und ein kosmetisch zufriedenstellendes Ergebnis.
Mit der Lidchirugie, einem operativen Eingriff an der Lidhaut und den Muskeln des Lidapparates, kann das Problem behoben werden und zum Beispiel überschüssige Haut entfernt oder gestrafft werden. Lidchirugie wird heute aber auch oft als Schönheitsoperation eingesetzt, um die Augenpartie kosmetisch zu verjüngen.
Tumorentfernung
Auch am Auge können sich Tumoren bilden, gutartige und bösartige. Je nach Art und Lage des Tumors muss dieser chirurgisch entfernt werden. Das Basaliom ist dabei beispielsweise ein häufig auftretender Tumor an den Augenlidern. Diese Form bringt zwar ganz selten Tochtergeschwülste, also Metastasen hervor, kann aber weiter infiltrierend wachsen und Augapfel und Knochen befallen. Auch Melanome, Sarkome und andere Tumorformen können am Auge auftreten. Je nach Befund müssen unterschiedliche Maßnahmen getroffen werden. Diese reichen von Laserentfernung (Hämangiom) bis zur operativen Entfernung von Tumorgewebe und Bestrahlung des befallenen Gewebes. Sind Netzhaut und Aderhaut betroffen muss gegebenenfalls der Augapfel entfernt werden.